20.06.2022 08:12 PM

Blockchain & Nachhaltigkeit – Passt das zusammen?

Blockchain und der Energieverbrauch - Was ist eigentlich das Problem?

Die Energiedebatte über Blockchains und insbesondere Kryptowährungen brach 2021 aus, als China gegen die Miner von Kryptowährungen rigoros durchgriff (was ironischerweise zu einem Anstieg der Mining-Aktivitäten im benachbarten Kasachstan führte). Zur gleichen Zeit machte Tesla seine Entscheidung, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren, aufgrund von Zweifeln hinsichtlich des Energieverbrauchs rückgängig. Die Bedenken sind nicht unbegründet. Laut Digiconomist verbraucht das Bitcoin-Mining eine ähnliche Menge an Energie wie ein kleines Land, z. B. die Niederlande oder die Philippinen. Andere Studien verglichen den jährlichen Stromverbrauch von Bitcoin mit Ländern wie Österreich und Venezuela, der Schweiz oder sogar größeren Ländern wie Schweden oder Argentinien. Die Schätzungen, wie viel Energie das Bitcoin-Mining verbraucht, variieren und reichen jährlich von 81,51 Terawattstunden (TWh) bis zu 117 Terawattstunden oder in der Spitze sogar 148 Terawattstunden Strom. Kurz darauf wurden alle Blockchains in ein schlechtes Licht gerückt. Zu Recht?

Titelbild des Insights-Beitrags "Blockchain und Nachhaltigkeit - Passt das zusammen?"

Mit einer Ethereum-Transaktion kann ein US-Haushalt etwa eine Woche lang mit Strom versorgt werden, während die für eine Bitcoin-Transaktion benötigte Energie ein Haus mehr als 70 Tage am Stück mit Strom versorgen kann. Es gibt jedoch auch Studien, die zeigen, dass der Energieverbrauch der Börse höher ist als der von Bitcoin. Andere Berichte legen nahe, dass das gesamte Bitcoin-Ökosystem weniger als die Hälfte der Energie verbraucht, die Bankensysteme benötigen. Sind also alle Blockchains Energie-verschlingende Ungetüme? Oder kann der Einsatz von Blockchains im Bereich ESG auch etwas Positives haben? In diesem Artikel geht es nicht darum, den Energieverbrauch von Blockchains wie Bitcoin oder Ethereum genau zu messen, sondern vielmehr darum, a) die aktuellen Probleme (insbesondere mit den jeweiligen Consensus-Mechanismen) zu skizzieren, b) welche Lösungen es gibt, um sie einzudämmen, und c) welche ESG-Anwendungsfälle im Bereich von Blockchains, Web 3.0 und NFT im Entstehen sind.