21.06.2022 02:28 PM

Geld verdienen & Gutes tun: Mit ESG & Impact Investing?

In den letzten Jahrzehnten konnte man die Worte Rendite und Nachhaltigkeit eigentlich nie zusammen in einem Satz verwenden. Nachhaltigkeit wurde eher den Philanthropen überlassen und durch Demonstrant:innen, NGOs und nur ganz vereinzelt von Unternehmen an die breite Gesellschaft getragen.

In unserem letzten Artikel haben wir erkannt, dass sich hier in den letzten Jahren bis 2024 einiges, für soziale oder ökologische Ziele verändert hat. Durch die Agenda 2030 und das Pariser Klimaabkommen trat der Begriff Nachhaltigkeit in die Mitte der Gesellschaft. Im Umkehrschluss hat das natürlich auch Auswirkungen auf die Finanzindustrie und die Anlageklassen. Die EU-weiten Regularien erhöhten den Druck auf die private Finanzwirtschaft und Anleger:innen deutlich, um die nachhaltige Transformation der Industrie mit Transparenz voranzutreiben. Diese Verantwortung für nachhaltige Transformation hat die Finanzindustrie aber schon länger anerkannt. So haben sich in den letzten Jahren parallel zu neuen Regularien auch privatwirtschaftliche Praktiken durchgesetzt, die nachhaltiges Investieren als Ziel haben, die private Sustainable Finance Landschaft definiert haben und einen direkten Beitrag leisten.

Auch die Gesellschaft als Ganzes betrachtet Finanzinstitutionen in einem kritischen Licht. In so gut wie allen Bereichen des Lebens üben wir auf Unternehmen Druck auf, nachhaltiger Entscheidungen zu treffen und zu wirtschaften, unser Kauf- und Konsumverhalten verändert sich fortlaufend. In Bezug auf die Finanzindustrie kann dieser erhöhte Druck für mehr Nachhaltigkeit als eines der Mittel angesehen werden, mit denen die Gesellschaft ihren Wunsch nach nachhaltigeren Investitionen zum Ausdruck bringen kann. Finanzinstitute sind im Gegenzug dafür verantwortlich, diesen Bedarf anzuerkennen, indem sie nachhaltige Investitionsmöglichkeiten für das Environment schaffen und ihre Investitionsrichtlinien an allgemeinen Nachhaltigkeitskriterien ausrichten.

Status Quo von nachhaltiger Finance sowie ESG- und Impact Investment

Anfang 2020 erreichten globale nachhaltige Investitionen einen Wert von 35,3 Billionen $, ein Anstieg von 15 % in den letzten zwei Jahren (2018-2020). Das verwaltete Vermögen nachhaltiger Investments macht insgesamt 35,9 % des gesamten weltweiten Verwaltungsvermögens aus. 2018 lag diese Zahl noch bei 33,4 %, ein deutlicher Anstieg ist also zu erkennen.

Damit sind in den letzten Jahren die Vermögenswerte, die als nachhaltige Anlagen definiert werden, deutlich gewachsen. Sind neue EU-Regularien oder nachhaltigere Investitionsrichtlinien dann überhaupt notwendig? Anscheinend schon, denn was allerdings auch festzustellen ist, ist eine rückläufige relative Summe von nachhaltigen Investments im Vergleich aller Investments in Europa. Genau hier setzt die EU mit der Taxonomie, dem CFDR und der SFDR an, um diesen Negativtrend wieder umzukehren. Du willst mehr über die neusten Finanzregularien erfahren? Dann ist hier unser Artikel, der dir einen Überblick über die regulatorische Landschaft der EU gibt!

Nicht nur in der Höhe nachhaltiger Assets und der EU-Regularien ist viel Dynamik zu beobachten! Neben dem traditionellen Investing haben sich sieben nachhaltige Anlagestrategien in der privaten Finanzindustrie entwickelt. Diese sind ESG-Integration, gefolgt von negativem Screening, Corporate Engagement und Shareholder Action, Normen-basiertem Screening, positives Screening und Sustainability-fokussierten Investments sowie dem Impact Investing. Alle diese Strategien haben das gemeinsame Ziel, in nachhaltige Projekte zu investieren und Kleinanlegern, Investoren und Unternehmen die Möglichkeit zu geben, ESG-Kriterien zu erfüllen und zur Erreichung der Sustainable Development Goals und dem EU Green Deal beizutragen.

Was alle Strategien vereint, ist die Möglichkeit der Erzielung wettbewerbsfähiger Renditen. In den anderen drei Punkten ESG Risiko Management, ESG Chancen und Maximum-Impact Lösungen werden die Unterschiede zwischen den verschiedenen Strategien deutlich. Definitionen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zeigen wir in der nachfolgenden Grafik detaillierter auf.

Wie genau aber können diese Strategien einen Beitrag zum Erreichen der 17 SDGs der Vereinten Nationen und des Pariser Klimaabkommen leisten? Diese Verknüpfung erstellen wir im folgenden Abschnitt.

Nachhaltig anlegen: Die Bedeutung von ESG- und Impact Investments

Wird ein Vermögenswert als nachhaltig bezeichnet, werden die zusätzlichen Anlagekriterien oft unter dem Akronym „ESG“ zusammengefasst, somit entsteht auch der Name der Anlagestrategie. Dieses Akronym steht für die finanzmarktrelevanten Nachhaltigkeitsaspekte Environmental, Social und Governance. Weiterhin werden auch Investitionen als nachhaltige Geldanlagen bezeichnet, wenn sie nach globalen Rechtsnormen der Agenda 2030 oder dem Pariser Klimaabkommen ins Leben gerufen werden oder gezielt in nachhaltige Bereiche wie erneuerbare Energien, weg von den fossilen Energien, investieren. Eine genauere Einstufung nachhaltiger Investments findet sich auch in der EU Taxonomie wieder, die eine zentrale Rolle für die nachhaltige Transformation der EU-weiten Finanzindustrie einnimmt.

Ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, wie ESG-Investitionen mehr Nachhaltigkeit fördern können, ist die Verknüpfung der SDGs mit den ESG-Kriterien. Mit der nachfolgenden Grafik zeigen wir nicht nur auf, was ESG eigentlich im Detail bedeutet, sondern wir verbinden die Kriterien mit den SDGs, die in der Agenda 2030 definiert wurden. Dank dieser Verknüpfung können Investoren und Finanzinstitute nachhaltige Projekte identifizieren, mit den neuesten gesetzlichen Anforderungen Schritt halten und die Finanzierung des European Green Deals bereitstellen.

Das „E“ steht für die Aktivitäten eines Unternehmens und deren Einfluss auf die Umwelt. Hält sich das Unternehmen an die Umweltvorschriften, wie effizient werden Energie und Ressourcen genutzt, und wie wirkt es sich auf die Verringerung des CO2-Fußabdrucks aus? Die SDGs 6, 7, 8, 9, 12, 13 und sogar 14 und 15 werden berücksichtigt.

Hier werden die sozialen Kriterien, die mit einem Unternehmen verbunden sind, berücksichtigt. Beispiele sind gute Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung, die Einhaltung von Arbeitsrechten und Anti-Diskriminierungsrichtlinien, Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Vereinigungsfreiheit sowie die Zusammensetzung und Fluktuationsrate der Belegschaft. Die SDGs 4, 5 und 10 sind von größter Relevanz.

Das „G“ in ESG steht für Governance und zielt auf Faktoren der Unternehmensführung ab, einschließlich einer langfristigen und nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Es wird analysiert, wie die Rechte und Verantwortlichkeiten zwischen den verschiedenen Interessengruppen im Unternehmen verteilt sind. Mit diesen Verantwortlichkeiten im Hinterkopf werden die SDGs 1, 2, 3, 11, 16 und 17 durch das „G“ berührt.

ESG & Impact Investition als Performance Booster für Anleger:innen

Die potenzielle Performance von ESG-Anlagestrategien

Verschiedene Studien stellen fest, dass Investitionen in ökologisch nachhaltige Projekte kurzfristig keine Auswirkungen auf die finanzielle Leistung von Unternehmen haben (Lu & Taylor, 2018; Clark 2021). Das macht in der Realität natürlich Sinn, da nachhaltige Projekte in der kurzen Frist erhebliche Kosten darstellen. Stellen wir uns dieses Szenario in einer unternehmerischen Realität vor: ein Unternehmen muss viel investieren, um Produktion oder andere Unternehmensbereiche nachhaltig zu transformieren. Das stellt natürlich in der kurzen Frist hohe Kosten dar. Langfristig aber haben genau diese Investitionsprojekte positive Auswirkungen auf finanzielle KPIs. Das freut dann auch wieder die Investor:innen! Studien über Unternehmen mit starken ESG-Ratings unterstützt diesen Standpunkt. Es wurde festgestellt, dass mittel- und langfristig bis zu 3,8 % höhere Renditen pro Standardabweichung des ESG-Scores im Vergleich zu Aktien mit niedrigerem Rating realisiert werden können.

ESG-Investing im Vergleich zu anderen Anlagestrategie

ESG-Investing scheint höhere Profite als negatives Screening und Corporate Engagement und Shareholder Action zu erzielen, wenn man auf das Alpha der Strategien schaut. 33 % der analysierten Studien erkennen bei ESG-Investing ein Alpha und 53 % neutrale oder gemischte Ergebnisse im Vergleich zu anderen nachhaltigen Investmentstrategien. Dies weist auf den überlegenen Anlagecharakter von ESG-Anlagen hin und zeigt deutlich, dass sich ESG-Investing finanziell lohnt. Das Outperformance-Potenzial der Abbildung wesentlicher ESG-Probleme und der Betonung des Momentums oder der ESG-Verbesserung sind beträchtlich. In einem Paper von Rockefeller Asset Management wird zwischen ESG-Leadern und ESG-Verbesserern unterschieden und das Alpha-Potenzial der letzteren in einer Studie zu US-Aktien von 2010 bis 2020 aufgezeigt. Deutlich wird, dass es finanziell sehr lohnenswert ist, sich auf Unternehmen zu fokussieren, die ihren ESG-Score erhöhen und ESG-bezogene Geschäftsrisiken mindern wollen.

Wieso ist gerade ESG-Investing für VCs so interessant?

Mit den gerade beschriebenen Erkenntnissen lassen sich einige Ableitungen für Venture Capital Investor:innen (VC) herleiten. Somit muss sich ein VC nicht zwangsläufig von Anfang an auf die Unternehmen mit den niedrigsten ESG-Risiken beschränken oder nur in Unternehmen mit sehr hoher ESG-Konformität investieren. Da gerade VC Investor:innen einen größeren Einfluss auf die Führung, Leitung und das operative Geschäft des investierten Unternehmens haben, können sie Unternehmen zu ESG-Verbesserern machen und damit erhebliche Renditen erwirtschaften. Wenn sie das Unternehmen in eine an den ESG-Kriterien ausgerichtete Zukunft steuern können, hat das Unternehmen die Chance, den Markt zu schlagen, einen höheren ROI einzubringen und ESG-bezogene Unternehmensrisiken zu minimieren.

Das alles hört sich bisher einwandfrei an. Wir wollen aber genau deshalb auch nicht die negativen Seiten von ESG-Investing von der Hand weisen. Ein zentrales Problem der ESG-Scores zeigen wir deshalb in unserem nächsten Abschnitt auf.

Das Kernproblem der ESG-Ratings beim Impact Investing

Wie genau werden denn die oben genannten ESG-Ratings von Ratingagenturen wie MSCI und Sustainalytics bereitgestellt und berechnet? Im Gegensatz zu dem, was viele Menschen denken, haben die meisten Ratings nichts mit der tatsächlichen unternehmerischen Verantwortung zu tun, welche sich normalerweise auf ESG-Faktoren bezieht.

Stattdessen messen sie den Grad, in dem der wirtschaftliche Wert eines Unternehmens aufgrund von ESG-Faktoren gefährdet ist. Beispielsweise könnte ein Unternehmen eine bedeutende Emissionsquelle sein, aber dennoch eine ordentliche ESG-Bewertung erhalten, wenn die Ratingagentur der Ansicht ist, dass das umweltschädliche Verhalten gut gehandhabt wird oder den finanziellen Wert des Unternehmens nicht gefährdet.

Werden Unternehmen also gegen diese Risiken abgesichert, können sie dennoch einen guten ESG-Score von einer der Ratingagenturen erhalten. Das ist einer der Gründe, warum große Ölkonzerne wie Exxon und BP immer noch mit einem guten ESG-Rating bewertet sind. Weiterhin berücksichtigen die Ratingagenturen den zukünftigen Anspruch der Unternehmen, Gutes zu tun. Als Philip Morris erklärte, dass sie sich für eine rauchfreie Zukunft einsetzen, wurde ihr ESG-Rating erheblich angehoben. Ratingagenturen könnten diese Aussage als (zukünftige) Verringerung des regulatorischen Risikos wahrnehmen, obwohl die nächste Generation von Produkten weiterhin süchtig macht und natürlich der Gesellschaft und einzelnen Personen schadet.

Wir erkennen also deutlich, dass ESG-Investitionen und ESG-Ratings nicht frei von Problemen sind. Es bestehen Möglichkeiten für die Verbesserung der ESG-Investmentstrategie, die genutzt werden müssen, um die Finanzindustrie nachhaltiger zu machen. Es ist ein guter Anfang, dass die ESG-Anlagen finanziell rentabel ist, aber Investoren transparentere Informationen über die Nachhaltigkeit eines Unternehmens zur Verfügung haben, um die Wirkung ihrer Investments mit Nachhaltigkeitsfokus zu erhöhen. Insbesondere VCs können hier Verantwortung übernehmen und die nachhaltige Transformation der Finanzindustrie maßgeblich beeinflussen.

Mit den ersten sechs nachhaltigen Anlagestrategien und speziell dem Investing nach ESG-Kriterien ist die Innovationskraft der Finanzindustrie allerdings noch nicht beendet. Auch wir reden in diesem Artikel immer wieder von Impact und haben Impact Investing als siebte nachhaltige Investmentstrategie definiert.

Wie kommt Impact Investing ins Spiel?

Warum genau ist Impact Investing als siebte und sinnvolle nachhaltige Investmentstrategie zu verstehen? Und welche Charakteristika hat diese Strategie, die den Unterschied zu den anderen Investmentstrategien ausmachen? Impact Investing kommt ins Spiel, um sich noch stärker auf die soziale Verantwortung von Unternehmen zu konzentrieren und um die ESG-Kriterien zu erweitert. Um die Grundidee zu verstehen, muss der Unterschied zwischen Impact Investing und ESG-Investing aufgezeigt werden.

Der Hauptunterschied zwischen ESG und Impact Investing besteht darin, dass Impact Investing viel stärker auf die positiven sozialen und ökologischen Ergebnisse des Anlageobjekts ausgerichtet ist. Dadurch wird die soziale Verantwortung von Unternehmen stärker in den Mittelpunkt gerückt und das Unternehmen als Corporate Citizen betrachtet. Die Grundidee ist, dass die nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft ein soziales, wirtschaftliches und ökologisches Endergebnis erfordert. ESG-Anlagen mit ihren Kriterien konzentrieren sich mehr auf unmittelbare finanzielle Renditen und die Bewertung von Risiken, die in Verbindung zu ESG-Kriterien stehen. Impact Investing stellt die unmittelbaren Auswirkungen des Investitionsprojektes auf ESG-Kriterien für die Gesellschaft in den Vordergrund.

Deshalb zeichnet sich Impact Investing durch eine direkte Verbindung zwischen diesen wert- und ethikbasierten Prioritäten und dem Einsatz von Kapital und Einfluss der Investor:innen aus. Es wird letztlich mehr soziale Verantwortung auf die Investor:innen übertragen und unterstreicht die Bedeutung der sozialen Verantwortung von Unternehmen. Die Investor:innen müssen nicht nur über finanzielle Renditen berichten, sondern generieren auch messbare KPIs, die die positiven sozialen Auswirkungen der Investition nachverfolgen und Impact quantifizieren. Somit stellt diese Investmentstrategie eine neue Verantwortungsstufe für Finanzinstitutionen dar.

Durch die Fokussierung auf ethische und wertorientierte Anlagekriterien können langfristige finanzielle Renditen realisiert werden, da die Unternehmen, in die investiert wurde, ein nachhaltigeres, auch in finanzieller Hinsicht, Geschäft betreiben. Sie treffen nicht auf Unternehmensprobleme der mangelnden Diversität, eine schlechte soziale Verantwortung oder Greenwashing. Dadurch können diese Unternehmen vielen Skandalen und zukünftigen Problemen aus dem Weg gehen, was sich langfristig positiv auf den Return on Invest (ROI) auswirken kann. Die positive Außenwirkung der Investitionsobjekte überträgt sich im Umkehrschluss natürlich auch auf die Investor:innen und lassen diese, zurecht, in einem nachhaltigen Spotlight erscheinen.

Können ESG und Impact Investing Hand in Hand gehen?

Besteht eine Möglichkeit für VC Investor:innen mit derzeitigem ESG-Investing Fokus zusätzliche Schritte Richtung Impact Investing zu gehen? Wie können VCs ohne die Verwerfung ihres bisherigen Geschäftsmodells diese nachhaltige Strategie anwenden? Wir wollen vier verschiedene Strategien erklären, damit sich ein stärkerer Impact-Fokus bei strategischen Investitionsentscheidungen einstellt. All diese Strategien bedeuten nicht, dass es zu einer totalen Transformation der zugrunde liegenden Anlagestrategien kommen muss, aber sie können als erster Einstieg in eine stärkere Fokussierung auf Impact Investing gesehen werden.

Engagierte Impact-Mitarbeiter:innen

Mit engagierten Impact-Mitarbeiter:innen in dem Team eines VCs kann das Risiko von Missverständnissen und falschen Analysen erheblich reduziert werden. Weiterhin werden diese Mitarbeiter:innen als Ankerpunkt fungieren, um das Management des VCs in Schach zu halten, wenn es darum geht, die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens zu steuern.

SDGs als Risikoframework

Jedes SDG steht für ein drängendes Nachhaltigkeitsthema. Diese Themen können das systematische Risiko eines Anlageobjektes verändern, welches bei Investitionsentscheidungen berücksichtigt werden sollte. Durch das Verständnis aller Risiken im Kontext der SDGs können VCs profitablere Entscheidungen treffen. Dank der Betrachtung dieser SDG-bezogenen Risiken kann es das Investmentteam schaffen, das systematische Risiko einer potenziellen Investition anders einzuschätzen, was wiederum den benötigten ROI beeinflussen kann. Somit kann der VC Investitionsobjekte immer noch nach ESG-Kriterien auswählen, sie aber über die Betrachtung der SDGs neu bewerten.

ESG-geführte Impactanalyse

Um die an ESG-Kriterien ausgerichteten Bedingungen für nachhaltige Investitionen zu erfüllen, sollten VCs nicht nur herausfinden, wie sich ESG-Risiken und -Chancen auf das Risiko-Rendite-Profil eines Anlageportfolios auswirken, sondern auch, wie sich ein verantwortungsbewusstes Anlageportfolio darauf auswirkt, allgemeinere gesellschaftlichen Impact zu generieren. Daher kann das typische Risiko-Rendite-Diagramm um eine dritte Achse namens “Real-World Impact“ erweitert werden. Durch die Einbeziehung dieser dritten Achse können VCs nachhaltigere Investitionsentscheidungen treffen, ohne die finanziellen Erträge zu gefährden.

SDGs als Richtlinie für zukünftige Kapitalallokation

Wenn Venture-Capital-Firmen die Trends in den verschiedenen SDGs genau verfolgen, eröffnen sich für sie neue Investitionsmöglichkeiten. Indem sie sich über nachhaltige, technologische und gesamtgesellschaftliche Trends und Entwicklungen auf dem neuesten Stand halten, bieten nachhaltigere Geschäftspraktiken, Produkte und Dienstleistungen neue Investmentchancen mit hohem Wachstumspotenzial.

Implementieren VCs ESG-Kriterien und richten ihre Anlageaktivitäten an nachhaltigen Entwicklungszielen und Kriterien für Impact Investing aus, können sich erhebliche finanziellen Vorteile einstellen, aber auch eine positive gesellschaftliche und ökologische Veränderung realisiert werden. Wir zeigen deutlich, dass Nachhaltigkeit und Return on Investment keine Konkurrenten sind, sondern Hand in Hand fungieren können, um der Gesellschaft zu dienen und den VCs und ihren Stakeholdern Vorteile zu bringen!

Du willst mehr über ESG, Impact Investing und Nachhaltigkeit wissen?

Sustainable Finance: Nachhaltigkeit bei Krediten und ESG-Datenmanagement
Tokenisierung von Assets: Die Investition der Zukunft?
Klimarisiken versichern

Die Quellen für dein Know-How

Clark, C., Lalit, H. & Rockefeller Asset Management. (2021, 8. Oktober). ESG Improvers: An Alpha Enhancing Factor. Rockefeller Asset Management. Abgerufen am 17. Mai 2022, von https://rcm.rockco.com/insights_item/esg-improvers-an-alpha-enhancing-factor/

Comaroff, J. & Comaroff, J. L. (2002). Privatizing the Millennium: New Protestant Ethics and Spirits of Capitalism In Africa, and elsewhere. Journal for the Study of Religion15(2). https://doi.org/10.4314/jsr.v15i2.6126

Egli, F. & Maule, S. (2020, 26. Mai). Missing in Action – The lack of ESG capacity at leading investors. E3G. Abgerufen am 17. Mai 2022, von https://www.e3g.org/publications/missing-in-action-the-lack-of-esg-capacity-at-leading-investors/

Gallardo-Vázquez, D., Barroso-Méndez, M., Pajuelo-Moreno, M. & Sánchez-Meca, J. (2019). Corporate Social Responsibility Disclosure and Performance: A Meta-Analytic Approach. Sustainability11(4), 1115. https://doi.org/10.3390/su11041115

Grim, D. M. & Berkowitz, D. B. (2020). ESG, SRI, and Impact Investing: A Primer for Decision-Making. The Journal of Impact and ESG Investing1(1), 47–65. https://doi.org/10.3905/jesg.2020.1.1.047

Groß, M. (2011). Handbuch Umweltsoziologie (2011. Aufl.). VS Verlag für Sozialwissenschaften.

GSI Alliance. (2019, 31. Dezember). Global Sustainable Investment Review. GSIA. Abgerufen am 17. Mai 2022, von https://www.gsi-alliance.org/

Khan, M., Serafeim, G. & Yoon, A. (2016). Corporate Sustainability: First Evidence on Materiality. The Accounting Review91(6), 1697–1724. https://doi.org/10.2308/accr-51383

López-Arceiz, F. J., Bellostas-Pérezgrueso, A. J. & Moneva, J. M. (2016). Evaluation of the Cultural Environment’s Impact on the Performance of the Socially Responsible Investment Funds. Journal of Business Ethics150(1), 259–278. https://doi.org/10.1007/s10551-016-3189-4

Lu, L. W. & Taylor, M. E. (2018). A study of the relationships among environmental performance, environmental disclosure, and financial performance. Asian Review of Accounting26(1), 107–130. https://doi.org/10.1108/ara-01-2016-0010

Milante, G. & Jang, S. (2016). Measuring Peacebuilding and Statebuilding in the New SDG Framework. Journal of Peacebuilding & Development11(1), 110–119. https://doi.org/10.1080/15423166.2016.1150690

Murray, D., Bilski, B., Verkerk, M., (Ch.), B. H. V. D., Peres, S., der Veer, V. J., Cortese, D. A., Bolkestein, F., Noseworthy, J. H. & Klink, A. (2014). Breakthrough: From Innovation to Impact. The Owls Foundation.

Parker, F. J. (2021). Achieving Goals While Making an Impact: Balancing Financial Goals with Impact Investing. The Journal of Impact and ESG Investing1(3), 27–38. https://doi.org/10.3905/jesg.2021.1.014

Puaschunder, J. M. (2016). On the Emergence, Current State and Future Perspectives of Socially Responsible Investment (Sri). SSRN Electronic Journalhttps://doi.org/10.2139/ssrn.2720686

Stolz, D. (2013). Nachhaltiges Kalkül. Univ.-Bibliothek Frankfurt am Main.

Taparia, H. (2021, 14. Juli). The World May Be Better Off Without ESG Investing (SSIR). SSIR. Abgerufen am 17. Mai 2022, von https://ssir.org/articles/entry/the_world_may_be_better_off_without_esg_investing

The Global Impact Investing Network. (2017, 17. Mai). Annual Impact Investor Survey 2017. The GIIN. Abgerufen am 17. Mai 2022, von https://thegiin.org/research/publication/annualsurvey2017

Uzsoki, D. (2020, 3. August). Sustainable Investing: Shaping the future of finance. International Institute for Sustainable Development. Abgerufen am 17. Mai 2022, von https://www.iisd.org/publications/report/sustainable-investing-shaping-future-finance

van Duuren, E., Plantinga, A. & Scholtens, B. (2015). ESG Integration and the Investment Management Process: Fundamental Investing Reinvented. Journal of Business Ethics138(3), 525–533. https://doi.org/10.1007/s10551-015-2610-8