Quantencomputing steckt noch in den Kinderschuhen und sieht sich einer Vielzahl von Hürden gegenüber. Die Quantensysteme von heute sind fehleranfällig und erfordern bestimmte, schwer aufrechtzuerhaltende Bedingungen, wie zum Beispiel ultrakalte Umgebungen. Die Hardware muss zudem stark isoliert werden, um externe Störungen zu vermeiden. Infolgedessen sind Quantencomputer extrem empfindlich, und ihre Quantenzustände werden leicht durch Umgebungsgeräusche gestört. Das kann dann im Umkehrschluss zu fehlerhaften Berechnungen und Simulationen führen.
Außerdem ist die Zeitspanne, während die Qubits ihren Quantenzustand aufrechterhalten, extrem kurz. Oft in Mikrosekunden gezählt, stellt diese Begrenzung eine erhebliche Einschränkung für die Dauer und Komplexität von Rechenaufgaben dar. Auch das Programmieren von Quantencomputern ist eine gigantische Herausforderung. Quantenalgorithmen erfordern ein ausgeklügeltes Verständnis von Quantenphysik und fortgeschrittenen mathematischen Konzepten. So ist das Programmieren dieser Maschinen nicht mit dem Programmieren von klassischen Computern zu vergleichen.
Dennoch ist das revolutionäre Versprechen des Quantencomputing ungeschmälert. Wir sehen stetige Fortschritte bei der Verbesserung der Stabilität von Qubits, der Erhöhung der Kohärenzzeiten und der Entwicklung robuster Quantenprogrammiersprachen. Diese Fortschritte bereiten den Weg zu zuverlässigeren und effizienteren Quantencomputing-Systemen.
Trotzdem ist es schwierig vorherzusagen, wann voll funktionsfähige, fehlerfreie Quantencomputer Realität sein werden. Aber es gibt ein Gleichgewicht, das zwischen klassischen Computern und voll funktionsfähigen Quantencomputern gefunden werden kann. Die unvollkommenen Quantenmaschinen von heute, als Noisy Intermediate-Scale Quantum (NISQ) Geräte bezeichnet, können für bestimmte Aufgaben Rechenvorteile bieten und als nützliches Testfeld für Quantenalgorithmen dienen. In seinem Paper aus dem Jahr 2008 stellte John Phillip Preskill fest, dass ein Quantencomputer mit einer Anzahl von Qubits von 50 bis 100 besser funktionieren kann als die heutigen digitalen Maschinen, auch wenn sie vollständig dem aktuellen Stand der Umgebungsgeräusche ausgesetzt sind.